Sprechende Porträts

Die Porträtgalerie im Schloss Werdenberg versammelt neben Gemälden von teilweise unbekannten Personen auch Bildnisse der Verwandtschaft der Schlosskäufer-Familie Hilty. Die grössten Gemälde mit den aufwendigsten Goldrahmen aus der Rokoko-Zeit zeigen die Vorfahren von Lydia Hilty-Schläpfer, der Mutter der letzten Schlossbesitzerin Frida Hilty. Sie stammt aus einer reichen Handelsfamilie aus dem appenzellischen Speicher und war massgeblich für die Einrichtung des Schlosses verantwortlich. Ausgerechnet von ihr gibt es allerdings kein gemaltes Porträtbildnis.


Halbfiguren- und Brustporträts sind Darstellungsformen, die in der Ölmalerei eine lange Tradition und eine wichtige Funktion der Repräsentation haben. Attribute, also Objekte wie Fächer, Vogel oder Buch, verweisen auf Charakter, Beruf oder Stand der Porträtierten. Bildnisse von jungen Frauen wurden oft angefertigt, um die Töchter reicher Familien standesgemäss als zukünftige Gemahlinnen in andere Familien zu vermitteln. Ein eigenes Porträtbild zu machen, ist im Zeitalter von Smartphones und sozialen Plattformen keine Standesfrage mehr, heute sind der aktuelle Status wichtig und das für die Wirkung des Bildes richtige Posieren, das «Posen» – ein schon immer zentrales Merkmal jedes Porträts.


In der Gemäldegalerie des Schloss Werdenberg erzählen uns sechs Figuren etwas aus ihrem Leben:
Laden Sie gemäss Gebrauchsanweisung die kostenlose App «artverse» auf Ihr Smartphone herunter (entweder gleich hier oder direkt im Schloss): So können Sie die gekennzeichneten Gemälde im Schloss anvisieren und sie zum Sprechen bringen. (Nur in deutscher Sprache verfügbar).

 

Wie bringt man die Porträts zum Sprechen?

1) Scannen Sie den QR-Code (rechts) und laden Sie die Gratis-App «artverse» herunter.
 

2) Wählen Sie «Schloss Werdenberg» und drücken Sie «Start».
 

3) In der Gemäldegalerie von Schloss Werdenberg suchen Sie dann eines der sechs Gemälde aus, das mit einer Aluplakette unten rechts bezeichnet ist.
 

4) Drücken Sie «ok», schliessen die Kopfhörer an ihr Mobiltelefon an und drücken Sie «Ich bin soweit». (Kopfhörer sind am Empfang im Bistro ausleihbar)
 

5) Fokussieren Sie mit der Kamera das Gesicht des ausgewählten Porträts. 
 

6) Mit dem Stecknadelsymbol können Sie das sprechende Porträt fixieren: So spricht es auch dann weiter, wenn das Smartphone vom Bild wegbewegt wird.

 

WER SPRICHT?

a) Anna Barbara Schläpfer-Gonzenbach, um 1780, 38 Jahre alt.
Ehefrau des Unternehmers Johannes Schläpfer aus Speicher. Sie ist eine Nachfahrin der reichen Familie Gonzenbach (Hauptwil).
Sie ist die Ur-Ur-Grossmutter der letzten Schlossbesitzerin Frida Hilty.


b) Camillo A. Vigo aus Genua (gest. 1783), um 1780, ca. 40 Jahre alt.
Genueser Geschäftspartner des Textilunternehmers Johannes Schläpfer aus Speicher.
Das Handelshaus Johannes Schläpfer & Co. in Genua handelte mit Textilien nach Frankreich, Italien und Spanien.


c) Anna Elisabeth Hilty-Kilias, um 1840, 34 Jahre alt. 
Sie stammte aus einer angesehenen Bürgerfamilie in Chur und ist die Grossmutter von Frida Hilty.


d) Johann Ulrich Hilty-Kilias (1793-1858), um 1840, 47 Jahre alt.
Er kaufte das Schloss 1835, arbeitete als Arzt in Chur und war der Grossvater von Frida Hilty.


e) Mädchen mit einem Hund und einem Vogel, um 1680, ca. 11 Jahre alt.
Ein unbekanntes Mädchen posiert mit einem Hund und einem Vogel unter einem offenen Vorhang.


f) Johann Baptist von Planta, 1729, 29-jährig
Möglicherweise war von Planta Brigadier der Bündner Regimenter in Frankreich und ein Kollege der Werdenberger Offiziere.