Vorfahren – Nachfahren

MENSCHEN IM UND UM DAS SCHLOSS WERDENBERG
Auf dieser Seite werden einige Personen porträtiert, die in die Region Werdenberg zurückgekehrt sind, wenn auch nur für einen kurzen Besuch. Ihre Vorfahren lebten in der Vergangenheit in der Region, sei es nur für ein paar Jahre als Glarner Verwaltungsbeamte, sei es für viele Generationen als Bauern, die schliesslich auswandern mussten, meist um der Armut zu entkommen.
Besuchen Sie selbst das Schloss und erzählen Sie uns Ihre Familiengeschichte!
Neue Menschen im Schloss
Die Geschichte des Schloss Werdenberg wird auch heute noch geschrieben: Besuchende können sich seit 2019 in der Gemäldegalerie im 2. Stock verewigen. Mehr>
ALFRED JENNY
NACHFAHRE DES GLARNER VERWALTERS HEINRICH JENNY
Alfred Jenny aus Thun ist ein Nachfahre des Glarner Landvogtes Heinrich Jenny aus Ennenda, der Werdenberg von 1548 bis 1551 verwaltet hat. Landammann und Ratsherr Heinrich Jenny, der 1525 bei der Einführung der Reformation in Glarus eine wichtige Rolle einnahm, ist ursprünglich im 15. Jahrhundert von Bern ausgezogen und nach Glarus eingewandert.
Im 20. Jahrhundert siedelten dann Alfred Jennys Eltern erneut in den Kanton Bern um, wo ihr Sohn noch heute wohnt. Der pensionierte Kaufmann und Software-Entwickler ist mit seiner Frau Elisabeth schon mehrfach nach Werdenberg gereist, so auch im Juni 2017 anlässlich der Schlossmediale.
Fridolin, Neil und Oskar Sigrist
Nachfahren von Fritz und Clara Sigrist-Hilty
Kurz nachdem Clara Hilty, eine Cousine der letzten Schlossbewohnerin Frida Hilty, 1915 den Sohn der Glarner Kaspar Rudolf und Katharina Sigrist-Weber geheiratet hatte, verliessen sie die stattliche ehemalige Bierbrauer-Villa oberhalb des Schlosses und zogen in die Nähe von Aleppo im heutigen Syrien. Dort war ihr Mann Fridolin (Fritz) als Ingenieur beim Bau der Eisenbahn Bagdad-Istanbul tätig. Als Zeugin des Genozids an den Armeniern hinterliess Clara Sigrist-Hilty Tagebuchaufzeichnungen, die kürzlich in dem Buch «Man treibt sie in die Wüste» aufgearbeitet wurden. Noch in Syrien kamen ihr erster Sohn Karl Fritz und 1918 – wieder in der Schweiz – die Drillinge Kaspar, Hans und Rudolf auf die Welt.
Fridolin (Frie), der Sohn von Hans Sigrist, wanderte 1977 nach Kanada aus, erwarb Land und gründete eine Bauernfamilie. Nun ist er bereits Grossvater und hat im Frühling 2017 mit seiner Frau, seinem Sohn mit Frau und seinem Enkel das Schloss zum wiederholten Mal besucht.
Heinz Flück
Nachfahre zweier Glarner Vögte
Der heute in Zollikofen wohnhafte Heinz Flück (1947) ist in 13. Generation ein Nachfahre von gleich zwei Werdenberger Landvögten. Das hat mit seiner Urgrossmutter Anna Luchsinger (1866 – 1960) aus Engi GL zu tun, an die sich Flück noch sehr gut erinnert. Ihr Vater war selbstverständlich ein Luchsinger, aber ihre Mutter eine Blumer – beide aus Engi GL. Und beide Familienstämme stellten zehn Generationen zuvor je einen Landvogt für Werdenberg: Wolfgang Blumer (1540 – 1612) 1578 und David Luchsinger (1540 Engi) 1605.
Die Luchsingers zogen 1879 von Engi ins Toggenburg. Viel später heiratete dann die Mutter von Heinz einen Flück aus Brienz. Zum 75. Geburtstag versprach nun Heinz Flück seinen Enkeln, seinem Stammbaum nachzugehen. Am 11. August 2022 besuchte der pensionierte Elektroingenieur Flück das Schloss bereits zum dritten Mal und brachte gleich die Ahnentafel mit.
Oliver Berggötz
Nachfahre von Thomas Burgäzzi
Im Museum Schlangenhaus ist ein Raum dem Thema Migration gewidmet. Dort berichten verschiedene Kurzbeschriebe vom Schicksal Ein- und Ausgewanderter gleichermassen. Beispielsweise steht dort, dass um 1650 Thomas Burgäzzi im Alter von 53 Jahren den Sevelenberg mit Sack und Pack, Frau und Kindern verlässt. In der Nähe von Stuttgart findet er Arbeit als Zimmermann.
Ein direkter Nachfahre von Thomas Burgäzzi ist Oliver Berggötz, Fachreferent für Klassische Philologie und Altertumswissenschaften an der Staatsbibliothek in Berlin. Im Sommer 2016 hat er die Herkunftsregion seiner Vorfahren aufgesucht und ist bei dieser Gelegenheit im Schlangenhaus vorbeigekommen.